Lüdenhausen

Lüdenhausen - früher Ludenhusen - lag zur Sachsenzeit im Gau Tilithi und hieß damals Luidinghausen. Man kann annehmen, dass etwa um 1200 die erste Holzkirche mit einem steinernen Turm, der zugleich als Wehrturm diente, gebaut worden ist. In diese Zeit weist auch die Bauart des Turms, romanisch, mit sehr dicken Wänden, versehen mit Schießscharten, hin. Hier bargen in Kriegszeiten die wehrlosen Bewohner ihr Saatkorn und ihre Habe, von hier aus verteidigten sie sich. Die spätklassizistische Saalkirche stammt von 1867. Daneben findet man ein schmuckes Fachwerk-Pfarrhaus (Wohnteil 1704, Wirtschaftsteil - heute Gemeindehaus - 1775). Lüdenhausen ist Geburtsort des etwa 1624 verstorbenen Theologen Konrad Hoyer, dem Herausgeber des ersten evangelischen lippischen Gesangbuches. Hier lebte auch Charlotte Diede, die mit dem Gelehrten und Staatsmann Wilhelm von Humboldt (1767 bis 1835) befreundet war. Die Existenz einer jüdischen Gemeinde in Lüdenhausen belegt heute noch ein schmaler langgestreckter Geländestreifen auf einem Hügel mit 8 Grabsteinen mit deutschen und hebräischen Inschriften.

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