Große Haushaltsbefragung in ganz Kalletal
Große Haushaltsbefragung in ganz Kalletal
Einkaufs- und Lebensqualität soll verbessert werden.
Für gewöhnlich werden Bürgerinnen und Bürger nur zu Wahlen nach ihrer Meinung gefragt. In Kalletal ist das anders. Die Gemeinde beteiligt sich an einer vergleichenden Studie zur Einkaufs- und Lebensqualität in den 16 Kalle-taler Ortschaften. Grundlage für die Studie ist eine Haushaltsbefragung. Die Aktion ist ein durch die EU und das Land NRW finanziell gefördertes lokales LEADER-Projekt für Kalletal, das von der Bezirksregierung Detmold als be-sonders innovativ eingestuft wurde.
Entwickelt hat das Konzept der Diplom-Geograph Dr. Thomas Schwarze aus Münster. Der Lehrbeauftragte am Institut für Geographie der Universität Münster hat sich vor vielen Jahren die Lösung von Problemen der Nahver-sorgung von kleinen Städten und Gemeinden zur Aufgabe gemacht und das so genannte „Nordwalder Modell“ entwickelt, benannt nach der Gemeinde im Münsterland, in der die Studie erstmals Grundlagen für die Verbesserung der Einkaufs- und Lebensqualität lieferte. Seither hat Thomas Schwarze in vielen Städten und Gemeinden des ländlichen Raumes mit seinem Konzept erfolg-reich gearbeitet.
Bürgermeister Andreas Karger wurde auf die Studie und Thomas Schwarze erstmals im Sommer 2009 aufmerksam und bat den Einzelhandelsexperten um Rat. Nach erfolgten positiven Beschlüssen in der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) Nordlippe e. V. und im Kalletaler Gemeinderat sowie nach der Bewil-ligung von Fördermitteln aus dem LEADER-Topf durch die Bezirksregierung Detmold startet die Bürgeraktion jetzt im gesamten Gemeindegebiet Kalletals.
Ab dem 11. Juni werden an alle Kalletaler Haushalte vierseitige Fragebögen verteilt, um deren Beantwortung gebeten wird. „Mit der Erhebung gewinnen wir erstmals flächendeckend fundierte Erkenntnisse über die tatsächliche Lebens- und Einkaufsqualität in Kalletal und erhoffen uns darüber hinaus Aussagen über die persönlichen Vorstellungen unserer Wohnbevölkerung hinsichtlich der Weiterentwicklung unserer Gemeinde“, erklärt Bürgermeister Andreas Karger die Ziele der Befragung zur Steigerung der Attraktivität Kalletals.
Anhand der gewonnenen Erkenntnisse ist es möglich, zum Beispiel auch In-vestoren im Bereich Einzelhandel für Kalletal zu interessieren und zu gewin-nen. Das ist existentiell wichtig für die Nahversorgung der Bevölkerung, denn die Versorgungsfunktion der Gemeinde ist insgesamt schlecht. Kalletal verliert mit steigender Tendenz jährlich viele Millionen Euro an Kaufkraft, das heißt Kalletaler geben jedes Jahr eine enorme Summe in den Einzelhandelsge-schäften der umliegenden Städte aus, weil nicht alles in Kalletal zu bekommen ist. Manche Sortimente sind nur unzureichend oder gar nicht vorhanden. „Die-se Schwäche beeinträchtigt wiederum dauerhaft den ortsansässigen Einzel-handel, mindert die Lebensqualität der Bürger, fördert den Bevölkerungsverlust und reduziert nach und nach auch die Immobilienwerte, um nur einige wenige negative Effekte dieser Entwicklung zu nennen“, warnt Thomas Schwarze.
Die wissenschaftliche Auswertung der Fragebögen erfolgt absolut anonym, und die gewonnenen Informationen werden ausschließlich zu statistischen Zwecken genutzt, streng vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergege-ben.
Entscheidend für ein umfassendes und wahrheitsgetreues Bild von Kalletal ist eine möglichst hohe Beteiligung an der Befragung, deren Beantwortung nur etwa 20 Minuten dauert. Die Gemeinde bittet deshalb alle Kalletalerinnen und Kalletaler, sich an diesem für Kalletal wichtigen Projekt zu beteiligen. Je Haushalt ist nur ein Fragebogen auszufüllen, der zwischen dem 11. und 25. Juni 2013 in 11 Ortschaften und insgesamt 17 Annahmestellen in entspre-chend gekennzeichnete amtliche Wahlurnen eingeworfen werden kann (An-nahmestellen siehe nachstehende Tabelle).
Als Belohnung für die Mitwirkung der Bevölkerung winkt eine Verlosungsaktion mit Preisen und Einkaufsgutscheinen im Gesamtwert von 1.500 Euro. Wer in den nächsten Tagen keinen Fragebogen erhalten hat, kann ihn sich bei Bedarf auch im Rathaus abholen.
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