Trinkwasser in Lippe hat gute Qualität

Veröffentlicht am: 18.03.2016

Weltwassertag am 22. März

Trinkwasser in Lippe hat gute Qualität

Vorbeugender Trinkwasserschutz hört nicht an einer Stadtgrenze auf. Deshalb machen sich die Landwirte und die Wasserversorgungsunternehmen in der Region Lippe gemeinsam für die gute Qualität des Trinkwassers stark. Im Rahmen der "Kooperation Landwirtschaft / Wasserwirtschaft in Lippe" bewirtschaften mehr als 300 Landwirte freiwillig ihre Höfe so umweltgerecht, dass sie das Grundwasser nachhaltig schonen. Im Rahmen des Weltwassertages am 22. März möchten die   Landwirte und Wasserversorger auf die bereits vor über 20 Jahren geschlossene Kooperation aufmerksam machen. Dafür trafen sie sich jetzt im Rathaus der Gemeinde Kalletal.

Der Weltwassertag findet seit 1993 jedes Jahr am 22. März statt und steht dieses Jahr unter dem Motto "Wasser und Arbeitsplätze". Ziel des Weltwassertages ist es, auf die Bedeutung des Wassers hinzuweisen. Bürgermeister Mario Hecker und der Betriebsleiter des Kalletaler Wasserwerks Ernst-Jürgen Gerke freuten sich daher besonders, dass Sie die Vertreter der Kooperation  für Land- und Wasserwirtschaft in Kalletal begrüßen konnten.

Mehr als 300 Landwirte gehören seit über 20 Jahren der Kooperation an. Dieser Zusammenschluss sorgt gemeinsam mit den Wasserversorgungsunternehmen der Region für einen langfristigen, nachhaltigen Gewässerschutz. Die Landwirte  der Kooperation haben beispielsweise in die Schleppschlauch-Düngetechnik investiert, die nicht nur die Ausnutzung des Stickstoffs in der Gülle optimiert, sondern zugleich die Geruchsbelästigung minimiert. Dadurch reduziert sich der Einsatz mineralischer Düngemittel erheblich und die Umwelt wird nachhaltig geschont.

Auch für die weitere Reduzierung der Nitratbelastung im Boden, macht sich die Kooperation stark. Von November bis März soll sich möglichst kein Nitrat mehr im Boden befinden, weil in dieser Zeit das Grundwasser gebildet wird. Sollte dort noch Nitrat vorhanden sein, könnte dies in die grundwasserleitenden Bodenschichten eingespült werden. Mögliche Rückstände werden deshalb nach der Ernte bis November gebunden – zum Beispiel durch eine zusätzliche Bepflanzung über die Winterzeit mit so genannten Zwischenfrüchten.

Darüber hinaus wurde für den gesamten Kreis ein Nitratkataster, das "N-min-Netzt" aufgebaut, in dem repräsentative Daten zur Stickstoffversorgung der Ackerflächen erfasst werden. Mehr als 100 Acker- und Grünlandflächen sind dort verzeichnet, die zwei Mal jährlich wissenschaftlich untersucht und beprobt werden. Die so gewonnenen Daten lassen nicht nur Rückschlüsse auf langfristige Entwicklungstendenzen zu. Auf ihrer Basis werden auch betriebsbezogene Düngepläne für die Landwirte errechnet, damit diese den Einsatz von Düngemitteln weiter optimieren können. Die Kosten, die im Rahmen der Beprobung, Dokumentation und Auswertung entstehen, tragen die Wasserversorger.

Der Kooperationsberater Dirk Sprute von der Landwirtschaftskammer steht den Landwirten mit Rat und Tat zur Seite. Zu seinen Aufgaben gehört, die Landwirte regelmäßig über die Erfolge, aber auch über Herausforderungen der gemeinsamen Arbeit zu informieren. Zudem können sich die Landwirte an die Arbeitsgemeinschaft Trinkwasserschutz in Lippe wenden, die bei den Stadtwerken Lemgo angesiedelt ist.

Dank der guten Zusammenarbeit zwischen Landwirten, den heimischen Wasserversorgungsunternehmen und der Landwirtschaftskammer konnten so schon viele wichtige Maßnahmen umgesetzt werden, wie der Vorstand der Landwirtschaftskammer erklärt: "Unsere Kooperation lebt von der guten Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft und Wasserversorgungsbetrieben. Wir sprechen auf Augenhöhe, bringen gegenseitig Ideen in. Und mit der stetigen Verlängerung unseres Vertrages setzten wir immer wieder klare Zeichen dafür, wie ernst wir gemeinsam den vorbeugenden Trinkwasserschutz hier in Lippe nehmen. Davon profitieren neben der Umwelt letztendlich auch die Kundinnen und Kunden der Wasserversorgungsbetriebe, indem sie stets Trinkwasser in bester Qualität genießen". Verantwortung übernehmen und diese lebensnotwendige Ressource langfristig schützen – das ist für die Kooperationspartner eine klare Sache.

Bildzeile: Dirk Sprute (Geschäftsführer der Wasserkooperative); Bürgermeister Mario Hecker, Ernst-Jürgen Gerke (Betriebsleiter Kalletaler Wasserwerk), Dieter Hagedorn (Vorsitzender des landwirtschaftlichen Vereins), Torsten Sievert (Vorsitzender der Kooperation) und Harald Vetter (Stadtwerke Lemgo) v.l.n.r.